Handwerkskunst der Südsee
Die Handwerkskunst der Südsee verwendet aufgrund der vorhanden Ressourcen Naturmaterialien. Dazu gehören Palmwedel, Holz, Muscheln, Stein, aber auch Korallen und Basalt – alles was die Natur zu bieten hat. Erst die Europäer führten Metalle ein.
Die Herstellung von Kleidung, Stoffen, Hütte, Fächer, Körbe und Kleid- und Gürtelmatten obliegt den Frauen. Dafür werden die getrockneten Blätter der Schrauben- und Kokospalme genutzt sowie weitere Naturfasern. Auch die Anfertigung von tapa (masi), einem Rindenbaststoff, ist Frauensache.
Polynesier – Meister der Nautik
Mit diesen einfachen Mitteln der Natur wurden hochseetaugliche Boote, Tempelanlagen und andere Kunstwerke erschaffen. Die Doppelrumpfboote sind ohne einen einzigen Nagel entstanden. Um die Boote abzudichten, wurden Baumharze und Palmblätter verwendet. Dieser Einfallsreichtum und die genaue Beobachtung von Wind und Wetter befähigte die Polynesier zum zielsicheren Navigieren auf den Meeren.
Marae-Kultstätten und Tatauieren
Die Polynesier sind auch Steinmetze und Holzschnitzer. Ihr Gott heißt „Tiki“, der auch die ersten Menschen schuf. Die Marae sind Versammlungsorte, die der Götterverehrung dienten und meist mit einer pyramidenförmig-gestuften Plattform bestückt waren. Diese Kultstätten wurden aus Basalt und Korallenkalkstein errichtet.
Kunstvoll ist auch der Körperschmuck, der beim Tatauieren auf die Haut gebracht wird. Bei uns sagt man Tattoo. Auch hierfür gibt es Tatauiermeister, die in der Gesellschaft hoch angesehen sind.
Einführung der Schrift durch Europäer
Übrigens die Schrift wurde erst mit den Europäern eingeführt. Alles was überliefert ist, wurde vorher von Generation zu Generation in Liedern, erzählten Geschichten oder auch Tänzen weitergegeben. Arm- und Handbewegungen während des Tanzes haben eine Bedeutung. Erst 1960 entwickelte sich eine eigene Literatur.