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Die kleine Südsee-Insel Atiu ist mit 27 km² die drittgrößte der Cook-Inseln. Sie liegt ca. 190 km nordöstlich von Rarotonga. Das Inselinnere mit dem dichten Regenwald und dem Plateau ist üppig grün und nahezu unberührt.
Teenui ist der Hauptort der Insel, aber ein Nachtleben sucht man hier vergeblich. In dem rund 400 Einwohner-Ort mit ein paar Cafés und wenig Verkehr sind die Uhren stehen geblieben. Statt des Kneipenlebens gibt es hier das Ritual des Tumuni, das als Reaktion der Maoris auf die Untersagung des Trinkens im Zuge der Missionierung zurückzuführen ist. Dabei handelt es sich um eine sehr gesellige Angelegenheit, bei der eine halbe Kokosnuss mit fermentiertem Fruchtsaft herumgereicht wird. Die Zeremonie folgt zwar klaren Regeln, aber nach ein paar Schlucken wirkt der Trank und die Runde wirkt aufgeheitert. Sicherlich mal eine spannende Alternative zur gewöhnlichen Kneipentour!
Höhlenerforschung und Vogelparadies
Atiu wird auch das „Land der Vögel“ genannt und das ist auch das besondere Highlight hier, neben den Höhlen. Die Insel besteht hauptsächlich aus Korallengestein und es gibt zahlreiche Kalksteinhöhlen. Die Anatakitaki-Höhle mit ihren drei Höhlen, den klaren Wasserbecken und Stalagmiten, Stalaktiten, die in der Kathedralendecke verborgen sind, ist sehenswert. Hier befinden sich auch Nurau und Vai Akaruru – bis zu 50 m tiefe unterirdische Gewässer, die für Höhlentaucher interessant sind.
Für Ornithologen ist diese Insel ein Paradies. Der Legende nach waren Vögel und Insekten das einzige Leben auf der Insel, als die Polynesier an Atius Küste landeten. Insgesamt elf einheimische Vogelarten leben hier, von denen der blaue Eisvogel mit seinen Rufen am lautesten ist. In den dunklen Kalksteinhöhlen nistet zwischen Stalagmiten und Stalaktiten der Kopeka, eine Vogelart der Salanganen, die nur hier zu finden ist. Ähnlich wie die Fledermaus, findet sie ihren Weg durch Schallwellen. Auch der gefährdete Kakerori und die farbenfrohe Kura sowie der Tavake, der White Capped Noddy, die Große Fregatte und der Brown Bobby können gesichtet werden.
